Pariser Abkommen, Europäischer Green Deal, nachhaltige Entwicklungsziele der Vereinten Nationen – wenn die Umweltziele der internationalen Initiativen erreicht werden sollen:

ESG-Faktoren (Umwelt, Soziales und Governance) spielen für Investoren auf der Suche nach Investmentmöglichkeiten seit geraumer Zeit eine wichtige Rolle – nicht zuletzt aufgrund der sich verschärfenden Regularien. Nachdem der Fokus lange auf dem E, also der Umwelt, lag, befinden wir uns im Moment in einer Umbruchphase. Die soziale Komponente der ESG-Thematik, also das S, gewinnt immer mehr an Bedeutung.

Es gibt drei gute Gründe, warum Investoren verstärkt auf soziale Aspekte achten sollten. Erstens hat die Pandemie die Sozialpolitik weltweit an Dynamik gewonnen und das Bewusstsein für soziale Probleme geschärft. Zweitens Umweltthemen erleben seit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 eine Renaissance. Zudem hat die jüngste Verlagerung hin zu sozialen Themen zeigt sich vielleicht am deutlichsten in den aktuellen Bemühungen der EU, eine soziale Taxonomie für nachhaltige Investitionen zu erstellen, die sich an ihrer Umwelttaxonomie orientiert.

Drittens zeigt die zunehmende Emission von Sozialanleihen, dass Kapital für soziale Projekte benötigt wird und Investoren soziale Aspekte stärker berücksichtigen. Der soziale Aspekt von ESG festigt somit seine Position innerhalb der festverzinslichen Wertpapiere weiter und ermöglicht es Investoren mit sozialem Bewusstsein, Kapital in den Bereichen der Gesellschaft einzusetzen, in denen die Unterstützung am dringendsten benötigt wird.

Sozialpolitik als möglicher Wachstumsmotor

Regierungen weltweit stehen zunehmend unter Druck, die Ungleichheit zu bekämpfen. Höhere Mindestlöhne oder strenge Kartellgesetze sind nur einige der diskutierten Maßnahmen. Derartige Ansätze zielen nicht nur auf Ungleichheit ab, sondern haben auch Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Profitabilität. Die Machtverschiebung von Kapital zu Arbeit dient der Steigerung des BIP durch ein anhaltendes Wachstum der Gesamtnachfrage. Dies könnte funktionieren, weil die Arbeitnehmer weniger sparen und mehr von ihrem Einkommen ausgeben als die Gewinnbesitzer. Die höheren Ausgaben könnten sogar zu einem positiven Kreislauf führen: Die Unternehmen profitieren von einem höheren Umsatzwachstum, was wiederum die Eigenkapitalrendite fördert.

Das Gegenargument gegen eine starke Staatspolitik aus makroökonomischer Sicht ist, dass sie den Gewinnanteil am BIP verringert und die privaten Investitionen sowie das langfristige Wachstumspotenzial dämpfen könnte. Die Gewinnspannen der Unternehmen könnten unter Druck geraten, was unter sonst gleichen Bedingungen die Kapitalrendite verringert.

Aus makroökonomischer Sicht wird sich die anhaltende Debatte über eine starke Staatspolitik auf die Sozialindikatoren verschiedener Anlageklassen auswirken. Die Szenarien des starken Staates spiegeln die Unsicherheit darüber wider, inwieweit diese Politik zum Tragen kommen wird, sowie die ungewissen Auswirkungen auf die Profitabilität.

Pandemie erhöht Nachfrage nach Sozialanleihen

Wie können Regierungen eine starke Staatspolitik finanzieren? Sozialanleihen könnten in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, da sie Projekte mit positiven sozialen Auswirkungen finanzieren.
Die Corona-Krise war ein entscheidender Wendepunkt für Sozialanleihen. 2020 wurden zum ersten Mal Sozialanleihen speziell zur Bewältigung der Auswirkungen von Corona auf die Gesellschaft aufgelegt. Die Erlöse aus Sozialanleihen können allerdings für eine Vielzahl sozialer Themen eingesetzt werden: Steuerung der Abhängigkeit globaler Lieferketten von geopolitischen Faktoren, Bekämpfung schlechter Arbeitsbedingungen und negativer gesellschaftlicher Veränderungen infolge von Kriegen, Unterstützung von Menschenrechten oder Linderung von Armut.

S als Alpha-Quelle

Die auf ESG spezialisierten Investment-Teams von NN Investment Partners (NN IP) sind überzeugt, dass die Berücksichtigung sozialer Faktoren im Anlageprozess hilft, bessere Anlageentscheidungen zu treffen und soziale Ungleichheit zu bekämpfen. So werden in der Aktienforschung soziale Aspekte wie das Humankapital-Management des Unternehmens, die Diversität der Belegschaft und die Sorgfaltspflicht in der Lieferkette analysiert. Viele dieser Faktoren helfen bei der Vorhersage künftiger Outperformance.
So haben beispielsweise Wissenschaftler nachgewiesen, dass das Management des Humankapitals die Aktienrendite beeinflusst. Ebenso haben verschiedene Studien gezeigt, dass heterogene Teams objektivere Entscheidungen treffen und tendenziell innovativer sind. Daher können diversifizierte Organisationen auf lange Sicht einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil haben. Aktienanleger sollten diese Faktoren bei ihren Anlageentscheidungen berücksichtigen.

Die Themen Diversität und Inklusion sowie Humankapital-Management sind eng mit dem makroökonomischen Problem der Ungleichheit verknüpft. Dies würde bedeuten, dass die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) – Verringerung der Ungleichheiten, menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum – erreichbarer werden, wenn Investoren Unternehmen dazu anhalten, sich stärker auf das Management von Humankapital und Diversität zu konzentrieren.

S: Für gesellschaftlichen Wandel

Ziel ist ein «gerechter» Wandel, der die Notwendigkeit des sozialen Zusammenhalts und die Fähigkeit zur Bewältigung der Klimakrise miteinander verbindet. Schließlich können der Klimawandel, soziale Unruhen oder politische Probleme zu einem weniger stabilen Umfeld führen. Dadurch sinkt das Vertrauen der Anleger, insbesondere bei Anleihen. Dies ruft wiederum erhöhte Credit-Spreads hervor, da Anleger eine höhere Rendite als Ausgleich für das erhöhte Risiko verlangen. Auf Unternehmensebene dürften Unternehmen, die keine angemessenen Standards oder Arbeitsbedingungen einhalten, negative Auswirkungen auf ihre langfristigen Geschäftsergebnisse erleben. Die Analyse sozialer Parameter trägt zu einem besseren Verständnis der Geschäftsstrategie und der Ziele eines Unternehmens bei und ermöglicht es, fundiertere Anlageentscheidungen zu treffen und Risiken besser zu steuern.
Der NN (L) Social-Bond-Fonds (ISIN LU2489470984) erweitert das Impact-Bonds-Angebot von NN IP. Er konzentriert sich insbesondere auf Investments in Sozial- und Nachhaltigkeitsanleihen, deren Erlöse sozialen Projekten zugutekommen, die bezahlbare Basisinfrastrukturen fördern, darunter Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen in den Bereichen Bildung und Gesundheit, bezahlbarer Wohnraum, Beschäftigung, Ernährungssicherheit sowie sozioökonomischen Fortschritt und Empowerment gehören ebenfalls zum Anlagespektrum.

Facts

Entscheidende Faktoren für die Gesamtbewertung sind Engagement und Dialog. NN IP trifft und befasst sich mit jedem Emittenten im Portfolio, um zu verstehen, wie soziale Anleihen in die Strategie des Emittenten passen, und wie sich die Projekte entwickeln. Dieser Ansatz führt dazu, dass die Sozialanleihen-Strategien von NN IP sowohl Impact- als auch traditionellen Fixed-Income-Investoren Vorteile bieten.

NN Investment Partners gehört seit dem 11. April 2022 zu Goldman Sachs Group, Inc. (NYSE: GS). Durch den Zusammenschluss mit Goldman Sachs Asset Management sind wir in der Lage, unseren Kunden ein umfassendes Angebot an Vermögensverwaltungsprodukten, einen verbesserten Zugang zu Top-Talenten in der Branche und einen kontinuierlichen Fokus auf Investitionen in nachhaltige Anlagen und Technologien zu bieten. Goldman Sachs Asset Management bringt traditionelle und alternative Anlagen zusammen und bietet Kunden auf der ganzen Welt eine engagierte Partnerschaft mit Fokus auf langfristige Performance. Goldman Sachs Asset Management verwaltet weltweit ein Vermögen von mehr als 2 Billionen US-Dollar.

Stand 31.12.2021

Monika Waidacher
Sales Director Switzerland

Christian Faerber
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