Der Privatsektor spielt eine wichtige Rolle bei der Schaffung von dringend benötigten Arbeitsplätzen in Entwicklungs- und Schwellenländern. SIFEM unterstützt KMU mit Wachstumskapital und Fachwissen.

Weltweit machen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) über 90 Prozent aller Firmen aus und verfügen über die Hälfte aller Arbeitsplätze. In Entwicklungs- und Schwellenländern ist der Privatsektor der wichtigste Treiber für nachhaltiges Wachstum, er schafft 9 von 10 Stellen. KMU und schnell wachsende, lokale Firmen haben aber meist ungenügenden Zugang zu Wachstumskapital. Es fehlt ihnen somit der Spielraum, um zu wachsen, technische Innovationen einzuführen und Arbeitsstellen zu schaffen. Private Investoren sind noch nicht bereit zu investieren, da ihnen die Risiken, insbesondere die finanziellen und die Reputationsrisiken, zu hoch sind.

Hier springt der Swiss Investment Fund for Emerging Markets (SIFEM) ein. SIFEM ist ein zentrales Instrument der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz. SIFEM gewährt langfristige Finanzierungen an kleine, mittlere und andere schnell wachsende Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Die Finanzierungen ermöglichen den Firmen zu wachsen, mehr und bessere Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen und die Armut zu reduzieren. Gleichzeitig wird die Integration dieser Länder in das globale Wirtschaftssystem gefördert. SIFEM hat bei ihrer Tätigkeit ein doppeltes Mandat: Einerseits sind messbare Entwicklungswirkungen zu erzielen, andererseits ist eine finanzielle Rendite zu erwirtschaften.

Wie arbeitet SIFEM?

SIFEM investiert in lokale und regionale Risikokapitalfonds oder gewährt lokalen KMU-Banken und anderen Finanzinstitutionen Darlehen. Diese wählen nach einer eingehenden Überprüfung die Firmen aus, denen sie Wachstumskapital zur Verfügung stellen. Die Investitionen werden mehrere Jahre gehalten und die Firmen während dieser Zeit in ihrer Entwicklung aktiv unterstützt. Am Ende der Investitionsperiode werden der Verkaufserlös sowie der Gewinn aus erfolgreich abgeschlossenen Investitionen in neue Projekte reinvestiert.

Die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, wie zum Beispiel spezialisierten Fondsmanagern und Finanzinstitutionen, hat sich bewährt. Sie sind als Ansprechpartner wichtig für ihre lokalen Portfolio-Unternehmen und unterstützen diese bei der Umsetzung ihrer Wachstumspläne. SIFEM unterstützt ihrerseits ihre lokalen Partner, beispielsweise im Bereich der Kontrolle und Reduktion von Umwelt-, Sozial- und Gouvernanzrisiken.

SIFEM folgt den geografischen Prioritäten der schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit, braucht aber auch eine gewisse Flexibilität, um die finanziellen Risiken breit abzustützen. Dadurch werden die Angebote von SECO und DEZA ergänzt.

SIFEM als Impact-Investorin

SIFEM ist eine Impact-Investorin, da alle Investitionen mit dem Ziel getätigt werden, nicht nur eine Rendite zu generieren, sondern auch messbare Entwicklungseffekte zu erzielen. Die von SIFEM angestrebten Entwicklungsergebnisse stehen im Einklang mit den 17 Zielen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, wie sie von den Vereinten Nationen 2015 beschlossen wurden. Diese Ziele orientieren sich an einem Entwicklungsmodell, das dem privaten und dem öffentlichen Sektor bei der nachhaltigen Entwicklung und der Verbesserung der Lebensbedingungen komplementäre Rollen zuteilt.

Der zu erwartende Impact, die langfristigen und messbaren Entwicklungseffekte, werden bei einem Investitionsentscheid genauso geprüft wie die finanziellen Aspekte und sodann systematisch erhoben und analysiert. Gemessen wird insbesondere die Anzahl der erhaltenen und neu geschaffenen Stellen. So unterstützte SIFEM seit 2005 in Zusammenarbeit mit Partnern mehr als 651 000 Jobs. Die gemessenen Entwicklungswirkungen umfassen im Weiteren das Steueraufkommen der Fondsgesellschaften und Portfolio-Unternehmen an den Investitionsstandorten, das Angebot an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, welches den Mitarbeitenden zur Verfügung steht, oder die Implementierung von anerkannten internationalen Umwelt-, Sozial- und Gouvernanzstandards.

Facts

SIFEM – Privatsektorförderung des Bundes
Der Swiss Investment Fund for Emerging Markets (SIFEM) ist die Entwicklungsfinanzierungsgesellschaft des Bundes und damit ein zentrales Instrument der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz. SIFEM hat die Aufgabe, ein langfristiges, nachhaltiges und breit abgestütztes Wachstum in Entwicklungs- und Schwellenländern zu fördern, welches zur Integration dieser Länder in das Weltwirtschaftssystem beiträgt. Um dieses Ziel zu erreichen, gewährt SIFEM kleinen, mittleren und schnell wachsenden Unternehmen in Entwicklungsländern langfristige Finanzierungen. Dies erlaubt ihnen zu wachsen, sichere und formelle Arbeitsplätze zu schaffen und dadurch die Armut zu reduzieren.

SIFEM besteht seit 2005 und hat bis Ende 2018 rund 958 Millionen US-Dollar in Entwicklungs- und Schwellenländern investiert. SIFEM ist eine privatrechtliche Aktiengesellschaft, derer alleiniger Eigentümer der Bund ist. Der 7-köpfige Verwaltungsrat ist für die Investitionsentscheide zuständig. Die Geschäftsführung und das Portfoliomanagement obliegen im Auftrag des Verwaltungsrats der Firma Obviam AG, einer spezialisierten Investmentberatungsfirma. Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO steht als Eigner- und Aufsichtsstelle der SIFEM in engem Kontakt mit dem Verwaltungsrat und Obviam.

SIFEM AG
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