Zurzeit erleben nachhaltige Finanzanlagen einen Boom. Da und dort ist bereits von einer „neuen Normalität“ der Investmentindustrie die Rede. Die Anlagekonzepte erschöpfen sich aber meist in einem losen Flickwerk zusätzlicher Anlagekriterien, die einzig durch das Akronym ESG (environmental, social, governance) zusammengehalten werden. Die Kriterien sind primär auf nachsorgende Regulierung und Schadensbegrenzung ausgerichtet und aus Investorensicht oft wenig plausibel. Im Folgenden stellen wir einen integralen, nach vorne gerichteten Anlageansatz vor, der auf ein kohärentes, systemübergreifendes Nachhaltigkeitsmodell setzt.
Als Spezialisten für Schweizer Aktien bei GAM Investments verwalten wir seit über zwei Jahrzehnten Kundengelder unter expliziter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit. Die Investmentstrategie basiert auf einem Anlageprozess, der aufgrund seiner ganzheitlichen Natur bis heute zu den fortschrittlichsten und bestbewährten Konzepten für nachhaltige Finanzanlagen zählt (s. Abb. Langjähriger Leistungsausweis). Mit der Herausgabe des GAM Swiss Sustainable Companies Fund wurde die Strategie ab Mai 2010 auch einem breiten Anlegerkreis zugänglich gemacht.
Ganzheitliche Unternehmenseinschätzung
Das Anlagekonzept basiert auf einem Nachhaltigkeitsverständnis, das weit über eine getrennte Betrachtung isolierter Einzelaspekte (z.B. ökonomische, ökologische und soziale Merkmale, engl. ESG) hinausreicht. Die Nachhaltigkeitseinschätzung der Firmen erfolgt aus einer integralen Systemsicht. Nur so ist es nämlich möglich, jene bereichsübergreifenden Organisations- und Aktivitätsmuster zu erkennen, die für die künftige Lebens- und Wertschöpfungsfähigkeit einer Firma besonders ausschlaggebend sind. Die ganzheitliche Sicht vermag zudem verborgene Merkmale einer Organisation ans Licht zu bringen, die sonst leicht unentdeckt blieben, obwohl sie für den Anlageentscheid äusserst relevant sind.
Die Nachhaltigkeitsqualitäten der Unternehmen werden aus einem eigenständigen, unabhängigen Betrachtungswinkel beurteilt. Die Firmen werden dabei auf einige grundlegende Muster dauerhaft lebensfähiger Systeme hin durchleuchtet. Die gewonnenen Erkenntnisse werden dann zusammen mit den anderweitigen Informationen (z.B. aus Finanzanalyse, Holt-Modell, usw.) zu einem umfassenden Vitalitäts-Puzzle zusammengefügt. Dieses erlaubt es schliesslich, die Lebens- und Wertschöpfungsfähigkeit der Firma gleichsam in die Zukunft zu extrapolieren und so den Anlageentscheid zu optimieren.
Dauerhaft lebens- und wertschöpfungsfähige Strukturen
Damit eine Nachhaltigkeitsanalyse effektiv einen Mehrwert ergibt, muss sie greifen. Die Unternehmen müssen im spezifischen Kontext und mit ihren individuellen Fähigkeiten treffend erkannt und eingeschätzt werden. Um dies zu bewerkstelligen, setzen wir einerseits auf Nähe. Wir sprechen direkt mit den Entscheidungsträgern und besuchen die Firmen regelmässig vor Ort, um ihre Infrastruktur und Betriebsabläufe zu besichtigen. Andererseits greifen wir für unsere Analysen unmittelbar auf grundlegende Organisationsvorbilder nachhaltiger Systeme zurück. Diese lassen sich direkt aus Analogieschlüssen zur belebten Natur ableiten. Seit Milliarden von Jahren optimieren sich lebende Systeme laufend an den elementaren Naturgesetzen. Sie liefern uns daher die verlässlichsten Bauschablonen für die Gestaltung und Beurteilung nachhaltiger Wertschöpfungsstrukturen. Unser Analysemodell legt den Schwerpunkt auf sechs Funktionsmuster, die für solche Systeme charakteristisch sind (s. Kasten).
Nachhaltigkeit setzt im Kern der Wertgenerierung an
Die Erfahrung mit unserem bionischen Nachhaltigkeitsmodell zeigt uns, dass zwischen Nachhaltigkeit und unternehmerischem Erfolg ein Zusammenhang besteht. Geschäftsideen, Produkte und Prozesse bedürfen der laufenden Erneuerung. Das ist von existenzieller Bedeutung. Unternehmen mit evolutiven Fähigkeiten gelingt es besonders gut, ihr Kapital in immer wieder neue, attraktive Projekte zu investieren und so auf die Dauer herausragende Renditen und Wertzuwächse zu erzielen.
Die aktuelle Pandemie lässt den Wert unseres Analysemodells erst recht augenfällig werden. Viele Firmen sind heute in nie gekanntem Masse gefordert. Sie ringen geradezu um eine effizientere innere und äussere Vernetzung, einen besseren Standorteinbezug und eine schnellere Erneuerung. Sie erkennen, dass solche Eigenschaften unmittelbar ihre Lebensfähigkeit ausmachen und darüber entscheiden werden, wie gut sich ihre Wertschöpfungskraft künftig weiterentwickeln und aufrechterhalten lassen wird.
Grundmerkmale nachhaltiger Systeme
- Erneuerbarkeit Permanente Erneuerung, Evolutionsvermögen, Anpassungs- und Veränderungsfähigkeit.
- Kreislauf Stoff-, Energie-, Informations- und Rückkopplungskreisläufe zur Selbstorganisation und -regulierung.
- Vernetzung Netzwerke für die Kommunikation und Koordination, komplementäre Strukturen, funktionelle Synergien.
- Standorteinbezug Berücksichtigung und Nutzung der natürlichen Gegebenheiten des Standorts sowie der geografischen, wirtschaftlichen und kulturell-religiösen Vielfalt.
- Multifunktionalität Multifunktionelle Gestaltung und Nutzung von Materialien sowie Systemen, Berücksichtigung und Nutzung der natürlichen Vielfalt von Mensch und Ökosystem.
- Gesetzeskonformität Konformität mit geschriebenen und ungeschriebenen Normen und Werten der relevanten Gesellschaft.
Facts
Über GAM
Mit einer Tradition von 35 Jahren investiert GAM das Kapital ihrer Kunden mit aktiven Strategien in diskretionäre, systematische und spezialisierte Lösungen. Da sich die Branche ständig wandelt, entwickelt GAM neue Produkte mit globaler Zugkraft und attraktiven Renditen, um Anlagemöglichkeiten für neue Kundengruppen zu erschliessen und sich an die sich ständig verändernden Bedürfnisse ihrer Kunden anzupassen.
GAM verwaltet Vermögenswerte in Höhe von insgesamt CHF 136,1 Milliarden 1 für Institutionen, Anlageberater und Privatanleger. Ihre Anlagespezialisten, die durchschnittlich über mehr als 14 Jahre Branchenerfahrung verfügen, betreuen Kundenvermögen von CHF 52,1 Milliarden2. Neben der Anlageverwaltung bieten wir auch Private-Labelling-Lösungen für Drittparteien, zum Beispiel als Managementgesellschaft oder durch andere Unterstützungsleistungen. Dieser Bereich ist in den letzten beiden Jahrzehnten auf ein betreutes Vermögen von CHF 84,0 Milliarden1 angewachsen.
Mit etwa 860 Mitarbeitenden in 14 Ländern ist GAM aufgrund ihrer Grösse und ihrer Ressourcen ein globales Unternehmen, aber dennoch klein genug, um den Anforderungen der Kunden schnell und flexibel gerecht zu werden.
1 Per 30. Juni 2019.
2 Ohne verwaltete Vermögen von CHF 1.0 Milliarden im Zusammenhang mit der ARBF-Liquidation per 30. Juni 2019.
GAM Investment
Hardstrasse 201
8037 Zürich
T. +41 58 426 30 30
www.gam.com
Wichtige rechtliche Hinweise
Der beschriebene Fonds ist ein Anlagefonds nach Schweizer Recht (übriger Fonds für traditionelle Anlagen) und ausschliesslich in der Schweiz zum öffentlichen Anbieten und Vertreiben zugelassen. Die Angaben in diesem Dokument stellen keine Anlageberatung dar. Der aktuelle Rechtsprospekt, das Fondsreglement, die Wesentlichen Anlegerinformationen, «KIID», der Statuten und des aktuellen Jahres- und Halbjahresberichts (die „rechtlichen Dokumente“) können kostenlos bei der Fondsleitung, GAM Investment Management (Switzerland) AG, bezogen werden. Die Wert- und Renditeentwicklung berücksichtigt nicht allfällige beim Kauf, Rückkauf und/oder Umtausch der Anteile anfallende Kosten und Gebühren.
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