… soll Nachhaltiges drin sein!»

Nachhaltig Anlegen liegt im Trend. Die Zahl der nachhaltig investierten Gelder steigt und steigt. Wer will schon bei einer guten Sache abseitsstehen? Nur, welche Geldanlagen sind wirklich nachhaltig? Die Ansichten gehen teilweise weit auseinander. Nicht nur beim Thema Atomstrom. Eine Beurteilung ist jedenfalls nicht einfach. Unsere Abklärungen ergaben, dass einige Anbieter viel versprechen, manchmal zu viel. Stichwort: Greenwashing.

Auftrag der FINMA ist es, Finanzmarktkundinnen und Investoren vor unzulässigem Geschäftsverhalten zu schützen. Punkto Greenwashing wollen wir verhindern, dass die Anlegerschaft mit nicht-belegbaren oder irreführenden Versprechungen über grüne Eigenschaften von Produkten getäuscht wird.

Dafür haben wir diverse Massnahmen getroffen. Diese betreffen die Produkte, die Institute sowie das Verhalten am «Point of Sale». Von Fonds, die als nachhaltig vermarktet werden, fordern wir Informationen über die Nachhaltigkeitsziele und deren Umsetzung. Bei Asset Managern und Banken machen wir Stichproben und Vor-Ort-Kontrollen.

Der Handlungsspielraum der FINMA bei der Bekämpfung von Greenwashing ist aber begrenzt. Einschreiten können wir nur bei Täuschung. Die freiwillige Selbstregulierung der Branche ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es fehlen aber verbindliche Bestimmungen für nachhaltigkeitsbezogene Transparenz oder Pflichten am Point of Sale. Dabei geht es auch um den Ruf des Finanzplatzes, wie Negativbeispiele aus dem Ausland zeigen.

Nachhaltige Produkte in der Schweiz sollen halten, was sie versprechen, und die Anlegerinnen und Anleger eine Chance haben, informierte Entscheide zu treffen.

Urban Angehrn
Direktor Eidgenössische
Finanzmarktaufsicht FINMA