Bei MFS legen wir unser Augenmerk auf die Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt aus der Sichtweise eines Investors. Wir sind fest davon überzeugt, dass eine Welt mit mehr Nachhaltigkeit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und wir viel grösseren Einfluss auf Unternehmen nehmen können, wenn wir mit den Unternehmen, die für uns als Investitionen in Betracht kommen, im konstruktiven Dialog sind.
In seiner reinsten Form ist Kapitalismus ein genialer Mechanismus zur Lenkung von Ressourcen und zur Förderung des Fortschritts. Wir müssen uns jedoch daran erinnern, dass sein Hauptzweck genau das ist: die Verteilung der gesamten Ressourcen der Menschheit im Namen der Menschheit. Die Renditen für die Kapitaleigner sind ein Nebenprodukt. Sie sind natürlich notwendig, aber nur ein Teil des Prozesses. Wenn Unternehmen es nicht schaffen, Werte für alle ihre Stakeholder – Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Gemeinden und die Umwelt – zu erzielen, werden sie letztlich ihre Geschäftsfähigkeit verlieren und alle, einschliesslich der Investoren, werden Verluste erleiden.
MFS befasst sich schon seit vielen Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit. Wir haben Experten, die sich der Nachhaltigkeit widmen und die eine entscheidende Rolle dabei spielen, dass wir unseren Stewardship Verpflichtungen als Unternehmen nachkommen. Kein Investmentmanager – und auch kein Unternehmen – wird aber allein dadurch nachhaltig, dass es Spezialisten beschäftigt. Nachhaltigkeit liegt in der Verantwortung aller. Konkret heisst es, dass jeder Einzelne von uns, ob Analyst oder Portfoliomanager, ob Aktien- oder Anleihenexperte, über den Fussabdruck nachdenken muss, den unsere Beteiligungen für die Gesellschaft und die Umwelt hinterlassen. Die Ergebnisse der Nachhaltigkeitsanalysen fliessen in unsere Einschätzungen ein und nicht selten tragen sie dazu bei, dass wir auf eine Anlage verzichten. Aber manchmal, wenn die Bewertung überzeugend ist, investieren wir trotzdem in Unternehmen mit erhöhten ökologischen, sozialen und Governance-Risiken (ESG). Macht uns das inkonsequent? Ganz und gar nicht. Wir glauben, dass das Engagement mit den Unternehmen, in die wir investieren, eine grössere Wirkung hat, als sie aus unseren Portfolios auszuschliessen. Unser Ziel ist es, ein verbessertes Unternehmensverhalten zu fördern, und es erscheint uns selbstverständlich, dass der wirksamste und effektivste Weg darin besteht, den aktiven Dialog mit dem Management zu suchen und unsere Stimmrechte auszuüben. Eine Desinvestition fühlt sich wie eine Notlösung an. Man entledigt sich des Problems und schiebt es auf jemand anderen.
Keine Kompromisse
Wir sind ausserdem fest davon überzeugt, dass man es sich bei ESG-Analysen nicht zu einfach machen darf. Wir arbeiten mit einer Reihe von Unternehmen zusammen, die uns mit Daten und Einblicken in ESG-Themen versorgen. Das ist ein nützlicher Beitrag zu unserem Prozess, aber die Idee, dass man das ganze Problem auslagern und das ESG-Profil eines Unternehmens in ein einziges, einfaches Rating zusammenfassen kann, ist für uns ein Widerspruch.
Nachhaltigkeit zeigt sich in vielen Formen und Ausprägungen; einige sind einfach zu erkennen, andere sind versteckt. Vieles erscheint umso komplizierter, je intensiver man sich damit befasst. Nur durch sorgfältige, kontextbezogene Analysen und ein klares Urteil können wir Antworten finden. Das ist oft mühsam und nicht einfach, aber auch viel zu wichtig, um es zu delegieren.
Lassen Sie mich eines klar sagen: Wir behaupten nicht, den Stein der Weisen gefunden zu haben. Unsere Branche achtet viel zu sehr auf kurzfristige Geschäftszahlen. Soziale und ökologische Externalitäten, die der Welt so sehr schaden und immer mehr Geschäftsmodelle infrage stellen, werden noch immer nicht gebührend berücksichtigt. Wir können nicht behaupten, dass wir in dieser Hinsicht unschuldig sind. In den letzten Jahren haben wir zwar grosse Fortschritte gemacht, aber wir wissen auch, dass das noch nicht reicht. Wir wollen noch besser werden. Wie stets bei organisatorischen Veränderungen gibt es keinen Königsweg. Die Kombination aus Weiterbildung, passenden Instrumenten, Ermutigung und Rechenschaftspflicht sorgt aber für ein Umdenken und neue Anlageprioritäten.
Zusammenarbeit
Gemeinsam müssen wir unsere Marktwirtschaft nachhaltiger machen. Natürlich ist vielen Firmen und Organisationen nichts wichtiger, als ihren eigenen Beitrag dazu an die grosse Glocke zu hängen. Tatsächlich erreicht man aber viel mehr, wenn man sich gegenseitig unterstützt und gemeinsam vorgeht. Als Assetmanager wissen wir, wie wichtig Zusammenarbeit ist, nicht nur mit unseren Kunden, deren Vermögen wir verwalten, sondern auch mit anderen Assetmanagern. Zusammen erreicht man mehr, als wir es alleine könnten. Deshalb sind wir 2020 mehreren einflussreichen Gemeinschaftsinitiativen beigetreten, darunter der Climate Action 100+ und der Workforce Disclosure Initiative von ShareAction.
Die COVID-19-Pandemie, die uns weiterhin plagt, hat uns in vielerlei Hinsicht wachgerüttelt. Einerseits lenkt sie von anderen Problemen ab, andererseits zeigt sie, wie gefährdet wir sind. Die meisten von uns kennen nur Frieden und Wohlstand. Vieles ist für uns selbstverständlich. In den letzten Jahren wurde unsere Selbstzufriedenheit aber wiederholt erschüttert – durch die internationale Finanzkrise und durch die immer klareren Anzeichen für eine eskalierende und existenzielle Klimakrise. Jetzt erleben wir eine weltweite Gesundheitskrise. Ausgerechnet jetzt, wo Führung wichtiger ist denn je, schwindet das Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen. Umso mehr sind wir gefordert, auch als Assetmanager Verantwortung zu übernehmen und mit gutem Beispiel voranzugehen. Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt?
Herausgegeben von: MFS International (U.K.) Limited (MIL UK), Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Private Limited Company) mit Sitz in England und Wales, Zulassungsnummer 03062718. Das Investmentgeschäft von MIL UK steht unter der Aufsicht der britischen Financial Conduct Authority. MIL UK, One Carter Lane, London EC4V 5ER, stellt institutionellen Anlegern Investmentprodukte zur Verfügung und berät sie in Investmentfragen.
Facts
Über MFS Investment Management
MFS Investment Management legte im Jahr 1924 den ersten Publikumsfonds der USA auf. Millionen von Anlegern erhielten dadurch Zugang zum Markt. Heute verfolgt MFS als internationale Investmentgesellschaft mit umfassendem Service für Finanzberater, Vermittler und institutionelle Kunden noch immer einen einzigen Zweck: langfristige Wertschöpfung für die Kunden durch verantwortungsbewusste Kapitalallokation. Dazu setzen wir unseren leistungsstarken Anlageansatz ein, der kollektives Fachwissen, durchdachtes Risikomanagement und langfristige Disziplin kombiniert. Zum 30. Juni 2021 verwaltet MFS ein Vermögen in Höhe von 661 Milliarden US-Dollar im Auftrag von privaten und institutionellen Anlegern weltweit in unterschiedlichen Aktien- und Anleihen-Strategien.
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