Editorial zur aktuellen Ausgabe Nachhaltiges Investment 2020

In seinem Artikel auf der Seite 11 in dieser Ausgabe nennt Jean-Daniel Gerber, Präsident von Swiss Sustainable Finance konkrete Zahlen: Das Volumen der nachhaltig angelegten

Gelder stieg demnach im Jahr 2018 auf 716,6 Milliarden an – eine Zunahme von 83 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit hat sich das nachhaltige Fondsvolumen im selben Zeitraum auf 18,3 Prozent des Fondsmarkts verdoppelt – auf so viel wie noch nie zuvor.

So weit gute Zahlen. Trotzdem wächst der Druck auf den Finanzplatz Schweiz. Denn die Forderung, dass der helvetische Finanzmarkt sein Geld noch wesentlich konsequenter klimafreundlich investieren soll, wird immer lauter. Und das berechtigt: Laut Zahlen des Bundes verwaltet der Finanzplatz Schweiz Vermögen in der Höhe von über 7200 Milliarden, und in einer Studie des Bundes steht auch, dass das aktuelle Investitionsverhalten der Schweizer Banken, Pensionskassen und Versicherungen eine globale Erwärmung von vier bis sechs Grad unterstützt. Das steht natürlich in scharfem Widerspruch zu dem von der Schweiz mitunterzeichneten Pariser Klimaabkommen, das eine Erwärmung von 1,5 Grad anstrebt.

Es geht geht um Ökologie. Es geht um die Zukunft unseres Planeten. Was kann wichtiger sein? Der Finanzplatz Schweiz muss sein Tempo diesbezüglich unbedingt erhöhen. Notabene auch aus ökonomischer Sicht, denn benachbarte Staaten haben die Zeichen der Zeit erkannt und handeln emsig. Die vorliegende Schrift will hierzulande zu etwas mehr Tempo in diesem Prozess inspirieren.

Wir wünschen Ihnen eine nachhaltige Lektüre!
Harald Fessler, Herausgeber
Martin Hofer, Initiant
Peter Büchel, Chefredaktor