Die COVID-19 Pandemie hat uns auf dem linken Fuss erwischt und trifft vor allem, aber nicht nur, die armen Länder hart. Aber wie in jeder Krise eröffnen sich auch mit der COVID-19 Pandemie neue Möglichkeiten, gerade auch für nachhaltig- und impact-orientierte Investoren im Gesundheitsbereich.

Die COVID-19 Krise hat eklatante Schwachpunkte in den globalen Gesundheitssystemen aufgedeckt und zugleich verstärkt. Für Staaten und Bevölkerungsschichten, die schon vor der Pandemie unzureichend versorgt waren, ist der Leidensdruck überproportional gestiegen. Laut UN haben mehr als die Hälfte aller Menschen weltweit keinen Zugang zu einer gesundheitlichen Grundversorgung, in einkommensschwachen Ländern sind es sogar rund Dreiviertel.

Seit Beginn der Krise werden sehr viel Kapazitäten von Spitälern und Gesundheitsfachkräften für die Bekämpfung der Pandemie genutzt. Vor allem dort, wo Ressourcen im Gesundheitswesen schon knapp sind, hat das zur Folge, dass andere wichtige Bereiche, wie zum Beispiel die Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten, vernachlässigt werden. Hinzu kommt, dass der Versuch die Pandemie durch Lockdown- und Physical Distancing-Massnahmen einzudämmen, zur Suspendierung von Massenimpfungen, Präventionsveranstaltungen und Arztbesuchen geführt hat. Dies hat gravierende Konsequenzen für die Bevölkerungen dieser Länder. Die UN schätzt, dass als Folge von nicht durchgeführten Malariaimpfungen in Afrika 100% mehr Personen an Malaria sterben werden, und dass durch eine 6-monatige Unterbrechung von HIV Prävention und Behandlungen bis zu 500’000 mehr Menschen an tödlichen Krankheiten wie AIDS erkranken werden.

Aber auch auf die Gesundheitssysteme von Industrieländern hat die Pandemie weitreichende Folgen. Die Arbeitslosenquote der OECD-Staaten ist von 5.2% Ende 2019 auf 8.0% in Juni 2020 gestiegen. Der Verlust von Arbeitsplatz und Einkommen kann schwere Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben, sowie den Alkohol- und Drogenmissbrauch begünstigen. In einer aktuellen Studie von Millenium Health mit 500’000 Teilnehmern aus den USA, wurden im Juni 2020 32% mehr Personen positiv auf Fentanyl getestet als im März 2020, bei Metamphetaminen waren es rund 20% mehr, und bei Heroin 13% mehr. Zudem ist in den USA die Krankenversicherung oft an einen regulären Arbeitsvertrag gebunden, und somit verliert man bei Arbeitslosigkeit nicht nur das Einkommen, sondern teilweise auch den Schutz vor hohen Gesundheitsausgaben.

Nichtsdestotrotz glauben wir, dass die COVID-19 Krise langfristig auch positive Veränderungen für die Gesundheitssysteme bewirken wird. Zum einen hat die Pandemie schonungslos offengelegt, wie immens der Schaden von Katastrophen sein kann mit einem unzureichenden Gesundheitssystem, und wie unverzichtbar es demnach ist. Zum anderen wurde die Technologisierung des Gesundheitswesens in den Industrieländern vorangetrieben, wodurch die Effizienz gesteigert und die Kosten gesenkt werden können. In beiden Bereichen hat die Krise Schritte in die richtige Richtung beschleunigt, aber das Potential ist noch lange nicht ausgeschöpft. Es ist offensichtlich, dass weitere Investitionen in die globalen Gesundheitssysteme unerlässlich sind, um die heutige Pandemie und zukünftige Gesundheitskrisen abzuwenden und das Wohl und die Lebensqualität aller Menschen nachhaltig zu verbessern.

Wir haben drei Themen identifiziert, die eine zentrale Rolle für die Gesundheit und Lebensqualität spielen und die durch gezielte Investitionen vorangetrieben werden können.

  • Access & Affordability: Menschen aus einkommensschwachen Ländern und Bevölkerungsschichten, welche am meisten unter den Folgen der Pandemie leiden, soll der Zugang zu einer grundlegenden Gesundheitsversorgung zu erschwinglichen Preisen ermöglicht werden.
  • Prevention: Die COVID-19 Krise bestärkte einmal mehr, wie wichtig gute Präventivmassnahmen sind, um die Ausbreitung von Krankheiten zu stoppen. Präventive Leistungen, wie z.B. umfassende Vorsorgeuntersuchungen, genaue Diagnosen, Impfungen, Gesundheitspflege, sowie ein gesunder Lebensstil sollen gefördert und in den Fokus gerückt werden.
  • Innovation: Chancen aus den jüngsten technologischen Durchbrüchen sollen genutzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Unternehmen, die Software für die Datenverarbeitung von Spitälern herstellen, oder Telemedizin-Anbieter. Beides sind Geschäftsmodelle, die in der COVID-19 Pandemie von zentraler Bedeutung für ein friktionsloses Funktionieren des Gesundheitssystems geworden sind und in Zukunft an Wichtigkeit gewinnen werden. Aber auch disruptive Technologien und ganzheitliche Ansätze werden nötig sein, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Wir sind fest davon überzeugt, dass Investitionen in Unternehmen, welche die Pioniere oder Marktführer in den oben genannten drei Themen sind, die globale Gesundheitssituation nachhaltig verbessern können.

Facts

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Alexandra Egg
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